Über zwei Kilometer führt der Spaziergang von der Altstadt Budapests über die Prachtstraße Andrássy út zum Heldenplatz und dem Stadtwäldchen. In dieser historischen Umgebung, nahe dem Museum der Schönen Künste, öffnete im Mai 2022 das neu erbaute Ethnografische Museum seine Türen. Anstatt eines traditionellen Museumsbaus entwarf der ungarische Architekt Marcel Ferencz eine architektonische Besonderheit, die Potenzial hat, ein neues Wahrzeichen Budapests zu werden. Ein Großteil der 33.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche liegt unterirdisch, während die darüberliegende, geschwungene Landschaft das Museum harmonisch mit dem Stadtpark verschmelzen lässt.
Über verschiedene von BEGA Aufsatzleuchten erhellte Wege gelangt man zum Museum mit seiner beeindruckenden Dachkonstruktion, die auf mehr als 7300 Quadratmetern begrünt ist und über mehrere Treppen zugänglich ist. In der Mitte führt eine breite Treppe, die auch als Aufenthaltsbereich dient, nach oben. Hier sorgen BEGA Pollerleuchten mit blendfreier Lichtverteilung für eine einladende Atmosphäre und ein Gefühl von Sicherheit. An den Seiten der Gebäudeflügel führen schmale Treppen zum höchsten Punkt des Dachgartens. Mit ihrer asymmetrischen Lichtstärkeverteilung betonen sie Kanten und Konturen, die räumliche Tiefe wird besser wahrgenommen, jeder Schritt fühlt sich sicher an. Oben angekommen, erwartet die Besucher ein atemberaubender Blick auf die Stadt und die umliegende Natur.
Die begrünte Dachlandschaft ist jedoch nicht die einzige auffällige Besonderheit des preisgekrönten Bauwerks; auch die gläserne Fassade sticht hervor. Unzählige lasergefertigte Aluminium-Elemente bilden ein komplexes Muster, das an ethnografische Exponate des Museums erinnert und einen direkten Bezug zur Sammlung herstellt. Durch die Sonneneinstrahlung entstehen im Inneren des Museums Schattenspiele, was die Verbindung zwischen Innen und Außen verstärkt. Um die Herausforderungen dieses komplexen Baus zu meistern, wurde in allen Phasen – von den ersten Entwürfen bis zur Umsetzung – Building Information Modeling (BIM) eingesetzt. Zudem kam ein speziell entwickeltes, internetbasiertes Tool zur Zusammenarbeit aller Beteiligten zum Einsatz. So entstand durch das Zusammenspiel menschlicher Kreativität und digitaler Hilfestellung dieses außergewöhnliche Bauwerk.
Auftraggeber Liget Budapest Project
Architektur NAPUR Architect - Marcel Ferencz