Superlative sind nicht immer nur ein Synonym für Größe und gewaltige Außenwirkung. Mancher trägt vielmehr Verblüffendes und Skurriles in sich. Ein Parkhaus, dessen Atmosphäre sich warm und angenehm anfühlt? Das ist eher die Ausnahme als die Regel – und damit bereits ein Superlativ. Das Fahrrad-Parkhaus im niederländischen Utrecht reklamiert diesen Status für sich und hat darüber hinaus doch auch diesen einen zählbaren Spitzenwert zu bieten: 13 500 Stellplätze sind Weltrekord für Fahrrad-Garagen.
Für einen bedeutsamen Verkehrsknotenpunkt des Landes sowie die gleichzeitige Zweirad-Affinität der Niederländer ist diese Topplatzierung keine Überraschung. Bemerkenswert ist die Umsetzung des Projektes, das der Neugestaltung des Bahnhofsviertels auch gestalterisch eine besondere Wirkung verleiht. Das weltgrößte Fahrrad-Parkhaus unter dem Bahnhofsvorplatz verfügt über ein wabenartiges Stahldach mit 49 integrierten Folienkissen. Es schafft die Verbindung von der Außen- in die ungewöhnliche Unterwelt. Denn wo das Parken im Untergrund sonst zur beklemmend wirkenden Zwecknutzung in kahl-düsteren Zweckbauten mutiert, öffnet das Utrechter Modell den Blick auf architektonische Besonderheiten und eine einladend-freundliche Gestaltung.
Im Erdgeschoss des Parkhauses führt der öffentliche Radweg längs durch das Gebäude. Seitlich abzweigende Rampen führen zu den Stellplätzen im Unter- und Obergeschoss. Drei Betonstützen, die das riesige Vordach tragen, sind als trompetenförmige Elemente gestaltet und durchbrechen die Geschossstruktur.
Beton, Stahl und Holz bilden den Materialmix für das Gebäude und wirken dem kalten Eindruck üblicher Parkhäuser entgegen. „Das Radfahren durch die Garage ist zu einem einzigartigen Erlebnis geworden“, sagen die Verantwortlichen von Ector Hoogstad Architecten. „Nicht nur ein weiterer Teil des Alltags in der Stadt, sondern fast eine Attraktion für sich.“
Lichtsignale zeigen freie Abstellplätze an. Fahrradwerkstatt, Fahrradverleih und Etagenmanager in jedem Geschoss gehören zum Angebot. Gutes Licht sorgt für Sicherheit und rundet den Eindruck eines hell-freundlichen Komplexes ab. BEGA Deckeneinbauleuchten mit freistrahlendem und gerichtetem Licht erfüllen diese wichtige Aufgabe, beleuchten Wege und Wände für einen hohen Seh- und Sicherheitskomfort.
Bauherr Stadt Utrecht (Niederlande) Bauleitung BBN adviseurs, Houten Architektur Ector Hoogstad Architecten, Rotterdam Landschaftsarchitekt Buro Sant En Co, Den Haag Lichtplaner Arup, Amsterdam